Netzdynamikmodellerweitung einer Aufbauzelle (Schweiz)

Nach einem Blackout hat ein Übertragungsnetzbetreiber die Verantwortung, das Stromnetz schnellstmöglich kontrolliert wieder stabil aufzubauen. Dazu existieren in der Schweiz momentan vier Aufbauzellen, welche schwarzstartfähige Kraftwerke beinhalten und somit ohne Spannung von außen in der Lage sind, anzufahren. Swissgrid als Schweizer ÜNB verlangt alle 3 Jahre einen Schwarzstart- und Inselnetzversuch dieser Aufbauzellen, um die Funktionsfähigkeit derselben zu überprüfen.
Um Schutzauslösungen und Instabilitäten während der Aufbauversuche  zu vermeiden, werden vorgängig dynamische Netzsimulationsmodelle erstellt. Denn gerade beim Starten und Zusammenschalten schwacher Netze kann es zu außergewöhnlichen Betriebssituationen kommen. Die dabei auftretenden  Einschwingvorgänge können Grenzwerte überschreiten und infolgedessen zu ungewollten Netzschutzauslösungen führen, welche den Netzwiederaufbau wiederum verzögern oder gar verhindern. Mit diesen dynamische Netzmodellen kann das Verhalten und Zusammenspiel der Maschinen genau dargestellt und Bedingungen für ein erfolgreiches Anfahren definiert werden.
In der betrachteten Aufbauzelle wurde im November 2018 eine neue Wasserkraftwerksgruppe erstmalig für einen Schwarzstartversuch erfolgreich getestet und das Verhalten durch Messungen festgehalten. Aufbauend auf diesen Messungen ist der Inhalt der Masterarbeit die Erweiterung des dynamischen Simulationsmodells mit dem neuen Kraftwerk durchzuführen und anschließend zu verifizieren.

Studierende:   Frau Thuy Trang Bach
Firma:        Swissgrid AG, System Operations